Von der Kaisereiche den Burgholz erkunden und im Bahnhof Burgholz einkehren

7,18 Kilometer

2 Stunde

↗ 140 m ↘ 140 m

ÖPNV: 633 von Wuppertal Hbf bis Wuppertal Obere Rutenbeck

Zusammenfassung der Wanderung

  • Schwierigkeitsgrad: Einfach
  • Typ: Rundwanderung
  • Wanderzeichen: A2
  • Highlights: Burgholz, Aboretum, Bahnhof Burgholz, Kaisereiche, Gedenksteine
  • Einkehrmöglichkeiten: Bahnhof Burgholz
  • Kurzbeschreibung: Der Gedankbaum Kaisereiche ist der Ausgangs- und Zielpunkt dieser Wanderung. Der Rundweg führt tief ins und somit einmal durchs Burgholz. Auf einfachen Pfaden windet sich der Weg durch das Waldgebiet und bietet zwischendurch spannende Einblicke ins Burgholz. Am Ende besteht die Möglichkeit im Bahnhof Burgholz einzukehren und die Wanderung gemütlich ausklingen zu lassen.

Im Burgholz waren wir schon zweimal mit der Wandergruppe unterwegs. Einmal ging es auf einem Rundweg um den östlichen Teil des Burgholz und ein anderes Mal in Kooperation mit dem Hilfeladen entlang des Burgholzbaches durchs Burgholz.

Beschreibung der Wanderung durch den Burgholz

Vom Wanderparkplatz Kaisereich starte ich heute auf eine gemütliche Runde durch das Burgholz. Der Staatsforst erstreckt sich überwiegend auf Wuppertaler Stadtgebiet und wird von der Wupper in zwei Bereiche unterteilt. Der östliche Teil, in dem ich heute unterwegs bin und in dem auch das Aboretum liegt, ist der größere Teil. Verschiedene Wanderwege führen durchs Burgholz, von denen ich mich heute für den Wanderweg A2 entscheide. Der Weg ist sehr gut ausgeschildert und die größte Entscheidung ist, wie rum ich den Weg gehen möchte.

Wanderkarte Burgholz

Da es mit dem Bahnhof Burgholz eine tolle und gemütliche Einkehrmöglichkeit gibt, würde ich empfehlen, diese auf das Ende der Runde zu starten und den Weg sozusagen als Rundweg anstatt als 8 zu gehen. So starte ich entlang der Asphaltstraße und folge dieser ein Stück entlang des kleines Siedlungsgebietes und Ausläufer des Küllenhahns. Nach kurzer Zeit führt der Weg dann rechts ab in den Wald, und der Weg verläuft wieder abfallend. Nach kurzer Zeit überquere ich die Sambatrasse, welche Cronenberg mit der Talachse verbindet. An dieser Stelle stehen auch einige größere Insektenhotels. Gibt es in diesen Hotels eigentlich auch Hygienekonzepte?

Dem Weg weiter folgend stoße ich dann auf einen größeren Pausenplatz, der auch den zentralen Punkt der Wanderung markiert. Hier stoßen die Wege alle wieder zusammen und es kann sich auch spontan entschieden werden, die Runde durch den unteren Teil des Burgholzes anders zu gehen.

Pausenplatz Burgholz

Ich folge den Wanderzeichen nach links und bin begeistert vom Ökosystem Wald und insbesondere des Burgholz. Das liegt zum einen an diesem unglaublich vielseitigen und dicht bewachsenen Lebensraum, an dem man sich nicht satt sehen kann und der von Grün- und Brauntönen nur so strotzt.

Waldkino

Und gleichzeitig verstecken sich auch nicht die Lebewesen, die dieses Habitat bewohnen. So staune ich nicht schlecht, als plötzlich eine Blindschleiche den Weg vor mir blockiert.

Aber keine Sorge, die Blindschleiche ist keine Schlange, sondern eine Echsenart und nicht gefährlich, sondern eher gefährdet. Zum einen liebt sie warme Oberflächen und liegt deshalb gerne mitten auf Wegen – so wie in diesem Fall. Sollten dies aber Verkehrswege sein, kann sie leicht überfahren werden. Zum anderen denken halt immer noch viele Menschen, die Blindschleiche wäre eine Schlange und versuchen diese zu beseitigen – aus Angst und Unwissen.

Der Einfluss des Menschen auf seine Umwelt ist schon groß – das muss man sich immer wieder vor Augen führen, denn auch die Wege auf denen ich wandere sowie der gesamte Staatsforst wurden von Menschen angelegt. Und auch ein Blick zwischen die Bäume bestätigt dies, denn Mountainbiker haben sich hier ihren eigenen Weg über den empfindlichen Waldboden und die Wurzelwerke der Bäume geschaffen.

Montainbike-Strecke zwischen den Bäumen

Der Weg führt mich nun tiefer ins Burgholz. Zum Glück aber nicht tiefer hinab bis zum Burgholzbach, denn der Weg schlängelt sich eine Etage höher am Hang entlang und ist sehr angenehm zu gehen.

So schlängelt sich der Weg entlang und es ist sehr entspannend diesem zu folgen und mal nicht auf versteckte Wegabzweigungen oder Zeichen zu schauen. Sondern einfach nur die Bäume zu erblicken und zu schauen, wie sich immer wieder Laub- und Nadelwald abwechseln.

Auf die Wegzeichen zu achten ist erst wieder notwendig, als zur rechten ein kleiner Tümpel auftaucht. Hier geht es zum ersten Mal wieder ein Stück bergan und hierbei werde ich von der Aussicht auf einige imposante Bäume begleitet. Vor allem das Holz der Rinde ist interessant anzuschauen.

Oben angekommen macht der Weg einen Knick nach links und ich werde von weiteren imposanten Vertretern der Bäume begrüßt.

Ich groß – du klein

Es gibt hier unglaubliche viele Baumarten und nicht nur die einheimischen europäischen. Dr. Wolfang Kolbe könnte diese sicherlich alle bestimmen und deutlich mehr dazu erzählen. Er forschte lange Jahre im Burgholz insbesondere an der Käferfauna und war 25 Jahre lang Leiter des Fuhlrott-Museums in Wuppertal. Nach ihm ist auch ein Lehrpfad im Burgholz benannt.

Wolfang-Kolbe-Weg

Durch den zwischenzeitlichen Anstieg bietet sich natürlich auch immer mehr die Möglichkeit von weiten Ausblicken. Und während sich der Weg um die höchste Erhebung des Burgholz, den Burggrafenberg schlängelt, tut sich tatsächlich eine beeindruckende Aussicht auf die andere Talseite auf. Sogar das Klärwerk Buchenhofen ist sichtbar.

Während der Weg zuvor immer recht beengt durch die Waldgemeinschaften verlaufen ist, ist die plötzliche Weite wieder recht angenehm.

Nun stößt der Weg wieder auf weitere Rundwege. An dieser Stelle ist eine Gedenktafel aufgestellt, die an die Kriegsverbrechen in dieser Gegen und insbesondere an die Hinrichtung von StaatsbürgerInnen der UDSSR zum Kriegsende 1945 durch die lokale Polizei erinnert und mahnt.

Gedenkstätte Kriegsverbrechen

Da wird mir doch etwas anders – wenn ich überlege, welche Geschichte so ein Ort hat, was vor gut 75 Jahren für eine Atmosphäre in diesem Land geherrscht haben muss und wie glücklich ich mich schätzen kann, jetzt nach dem Feierabend hier im Burgholz einfach eine kleine Runde gemütlich spazieren zu gehen.

Plötzlich stehe ich wieder vor dem zentralen Rastplatz vom Anfang und gehe hier nicht gerade aus dem Weg vom Anfang hinauf, sondern biege links ab und folge dem Weg in Richtung Bahnhof Burgholz. Aber vorher tauchen noch einige Gebäude im Wald auf. Diese gehören zur Bildungsstätte Begegnung im Burgholz. Ein sehr schöner Ort.

Dann erreiche ich wieder die Sambatrasse – und direkt hier liegt der Bahnhof Burgholz, der mit seiner idyllischen Lage zur Einkehr einlädt. Im Anschluss überquere ich einfach die Trasse und folgt dem Waldpfad nach links zurück zum Wanderparkplatz und meinem Ausgangspunkt.

Wie immer gibt es viel zu entdecken im Burgholz und jede Route hat ihre Besonderheit und Einzigartigkeit. Viel Spaß.

Komoot Wanderdetails

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