7,95 Kilometer
2 Stunden 45 Minute
↗ 200 m ↘ 200 m
ÖPNV: 616/ 626 bis Wupperbrücke
Zusammenfassung der Wanderung
- Schwierigkeitsgrad: Einfach
- Typ: Rundwanderung
- Wanderzeichen: –
- Highlights: Beyenburger Brücke, Porta Westfalica, Klosterkirche Sankt Maria Magdalena, Bilsteinkopf, Beyenburger Stausee
- Einkehrmöglichkeiten: Landhaus Bilstein, Eiscafé Cortina
- Kurzbeschreibung: Vom Parkplatz aus geht es bis zur Kreuzung, dann ein Stück der Straße nach Schwelm folgen und nach einem kleinen Stück nach rechts auf einen ansteigenden Waldweg abbiegen. Diesem aufwärts folgen und dem Pfad auf dem Höhenzug lange Zeit folgen. Anschließend zwischen Wiesen und Feldern den Weg zurück in Richtung Bilsteinkopf einschlagen und von dort vor dem Abstieg die Aussicht genießen. Unten ist die Einkehr im Landhaus Bilstein möglich. Anschließend geht es steinig an der Wupper entlang und nach einem kurzen Anstieg abwärts und über die Brücke nach Alt-Beyenburg zu einem kleinen Rundweg. Anschließend die Brücke wieder überqueren und entlang des Stausees die Runde über einen Abstecher am Eiscafé beenden.
Beschreibung der Wanderung rund um Beyenburg
Heute ging es mit einigen internationalen Promovierenden der Bergischen Universität Wuppertal nach Beyenburg. Die Ansprechpartnerin der Internationalen Promovierenden hatte diese Wanderung für die Promovierenden organisiert, um einen schönen Einblick in das grüne Wuppertal zu bekommen. Als Wanderziel hatte sie sich Beyenburg ausgesucht und ich freute mich schon sehr, den Teilnehmern die Gegend rund um meine Heimat zu zeigen.
Um 10 Uhr morgens trudelten dann nach die TeilnehmerInnen ein und nach einer kurzen Vorstellungsrunde machten wir uns auf den Weg. Direkt zu Anfang passierten wir die Beyenburger Brücke und die Porta Westfalica. Die Beyenburger Brücke war Teil einer wichtigen Handels- und Heeresstraße zwischen Köln und Dortmund. Beyenburg lag strategisch günstig in der Mitte der beiden Städte und so siedelten sich hier auch nach und nach Gaststätten und Herbergen an. Eine der letzten, die Gaststätte “Porta Westfalica” stellte erst 1980 seinen Hotel- und 1991 seinen Gaststättenbetrieb ein. Heute ist es ein Wohnhaus.
Wir verließen den Kreuzungsbereich und folgten der Straße nach Schwelm ein Stück aufwärts und passierten dabei die Porta Westfalica, das sogenannte “Tor nach Westfalen”. Hier gab es früher wohl einen kleinen Durchbruch im Felsen, ein Felsentor, durch das die Händler und Reisenden zogen. 1929 folgte dann wohl die Sprengung des Felsentors. Es musste der Busverbindung zwischen Beyenburg und Schwelm weichen.
Nachdem die ersten Meter asphaltiert verliefen, konnten wir nun endlich auf einen Waldweg abbiegen und diesem bergauf folgen. Schnell entwickelten sich die ersten Gespräche untereinander und schon bald genossen die einen die Natur und die Landschaft, während andere über Karl Marx philosophierten und die Ansätze der Circular Economy diskutierten. Währenddessen gingen wir über einen einen Höhenzug mit tollen Blicken auf die neueren Wohngebiete in Beyenburg, während sich um uns herum Wiesen und Felder mit Wäldern und Büschen abwechselten.
Wir sprachen in Anlehnung an die Anstiege darüber, was unsere aktuellen Herausforderungen sind oder ob wir eher die Person sind, die Anstrengungen in Kauf nehmen, um ein Ziel zu erreichen oder vor dem Anstieg “zurückschrecken”. Durch den vielen Austausch flog die Landschaft nur so an uns vorbei. Besonders beeindruckend waren dann auch die Pausen, in dem ich die Gruppe dazu anregte, auch einmal zu “schweigen” und zuzuhören. Diese Stille und das bewusste Hören kommt im Alltag oft zu kurz.
Über kleinere Wald- und Wiesenwege erreichten wir dann bald den Bilsteinkopf, von dem man einen tollen Ausblick auf Beyenburg hat. Im Sommer besteht allerdings die Gefahr, dass der Blick an einigen Stellen durch die Blätter verdeckt wird. So sahen wir auch zum ersten Mal die Beyenburger Klosterkirche und ich erzählte vor dem Abstieg noch einiges über die Historie des Kreuzherrenordens und die Geschichte von Beyenburg. Der Abstieg führt dann über viele Treppenstufen und schmale Wege zwischen kleinen Eichen, die auf dem steinigen Hang wachsen, hinab zur Wupper. Dort gelangten wir über eine schmale Brücke auf die andere Seite und kehrten im Land(unter)haus Bilstein zu einer längeren Pause ein.
Nach einer ausgiebigen Stärkung ging es dann wieder los und wir folgten der Wupper flussaufwärts in Richtung Stausee. Dabei bot sich nach kurzer Zeit ein toller Blick auf die Beyenburg Klosterkirche und Alt-Beyenburg. Hierhin ging es nun als nächstes und wir fügten der Runde noch einen Schlenker durch Alt-Beyenburg hinzu. Zwischen den malerischen alten Fachwerk- und Schieferhäusern mit ihren grünen Fensterläden, die typisch für die bergische Region sind (der sogenannte “Bergische Dreiklang” aus schwarz weiß und grün), ging es bis zur Staumauer und zurück.
Nachdem wir die Brücke wieder überquert hatten, ging es nun in großen Schritten bis zum Beyenburg Stausee. Der in Form eines umgedrehten “L” angelegte See hatte Anfang der 1950er Jahre die Hochwasserschutzfunktion vom zuvor vorhandenen Ausgleichsweiher in Beyenburg übernommen. Diese Funktion wird mittlerweile durch die 1987 errichtete Wuppertalsperre ausgefüllt und der Beyenburger Stausee dient hauptsächlich als Freizeitgebiet für Paddler und Kanuten. Und als bekanntes Fotomotiv mit der Kirche im Hintergrund. Davon machte die Gruppe natürlich auch zu Genüge gebrauch – es ist aber auch einfach ein schönes Bild und das in allen erdenklichen Formaten und Positionen.
Zum Abschluss gönnten sich dann für alle noch ein Eis im Eiscafé Cortina als entspannten Abschluss der Wanderung, bevor es zurück zum Parkplatz und nach Hause ging.
Fazit
Es ist immer eine Freude, wenn im Laufe einer Wanderung, die TeilnehmerInnen einer Wanderung untereinander ins Gespräch kommen und sich austauschen. Auf dieser tollen Runde gab es viele Möglichkeiten, sich über die Natur, die Geschichte und über die eigenen Geschichten auszutauschen. Und genau das möchte ich mit meinen Wanderungen erreichen – das alle einen Auszeit aus ihrem Alltag bekommen, neue Impulse bekommen und ihre Mitmenschen anders und besser kennenlernen.
War wirklich ein super Ausflug! Vielen Dank nochmal an Dich, Bastian, für die gelungene Tour mit vielen interessanten Daten und Fakten über die Gegend 🙂