21,3 Kilometer
6 Stunden und 7 Minuten
↗ 530 m ↘ 470 m
ÖPNV: S9 von Wuppertal Hbf
PKW: Bahnhof Velbert Langenberg
Zusammenfassung der Wanderung
Wer bereits auf Teilen „Rund um Wuppertal“ gewandert ist, weiß wie grün Wuppertal ist. Aber ist es auch innerhalb Wuppertals möglich, die Stadt in Teilen durch ihre städtischen Oasen zu queren? In dieser Wanderung finden wir dies für den Wuppertal Norden und das Neanderland nördlich von Wuppertal heraus. Es geht vom Bahnhof in Velbert Langenberg bis zum Wuppertaler Hauptbahnhof , wobei möglichst wenig bebautes Gebiet durchquert wird. Dabei dienen uns der Sender Langenberg als Start- und der Fernmeldeturm in Wuppertal als Zielmarke. Dadurch können wir immer sehen, wo wir hin müssen, aber noch motivierender, wo wir herkommen.
- Schwierigkeitsgrad: Schwer
- Typ: Streckenwanderung
- Highlights: Langenberger Sender, Windrather Tal, Biohöfe, Fernmeldeturm Wuppertal, Mirker Hain, Mirker Bahnhof
- Einkehrmöglichkeiten: Hof zur Hellen, Schepershof, Mirker Bahnhof
- Kurzbeschreibung: Vom Bahnhof Velbert-Langenberg geht es zunächst konstant bergauf zum Sender Langenberg. Danach läuft der Weg auf und ab in Richtung und durch das WIndrather Tal, wo die Biohöfe zum Verweilen einladen. Dann überqueren wir die Grenze zum Wuppertaler Stadtgebiet und folgen einem Teil des Weges “Rund um Wuppertal”. Am Fernsehturm Wuppertal blicken wir zurück und sehen weit entfernt den Sender Langenberg und damit unseren Startpunkt. Zum Schluss geht es durch den Mirker Hain hinab zum Mirker Bahnhof, von wo es nur noch ein kurzes Stück zurück zum Hauptbahnhof sind.
Beschreibung der Wanderung Quer durch Wuppertal
Endlich geht es wieder los. Die erste Wanderung im Jahr 2020. Und das im November. Genau diesen Wortlaut hatte ich auch bei unserer ersten Wanderung nach Corona im Jahr 2020 verwendet, als wir vom Vohwinkler Bahnhof zum Mirker Bahnhof gewandert sind. Und wahrscheinlich aus dem Antrieb möglichst viele Kilometer aufzuholen, habe ich unserer Wandergruppe eine lange Tour rausgesucht. Über 20 Kilometer sollten von Velbert-Langenberg nach Wuppertal zurückgelegt werden.
Und das Besondere dabei: mit dem Sender Langenberg und dem Fernmeldeturm in Wuppertal dienen zwei Landmarken zur Orientierung. Während der Fernsehturm im Blick vor allem zu Anfang eher unmotivierend ist, da er ziemlich weit weg erscheint, ändert sich das Blatt schnell. Denn schon nach einiger Zeit blicken wir ungläubig zurück und wundern uns, welche Distanz wir schon zwischen uns uns dem Sender Langenberg gebracht haben.
Start am Bahnhof Velbert-Langenberg
Aber erst mal langsam. Zuerst einmal mussten wir unseren Startpunkt erreichen. Das ist gar nicht so einfach gewesen, da die Bahnstrecke der S9 nach den heftigen Überflutungen im Sommer diesen Jahres immer noch nicht freigegeben ist. So fährt uns die Buslinie 649 bis nach Velbert-Rosenhügel und von da bringt uns der SEV der S9 nach Langenberg. Nachdem der Busfahrer munter telefonierend an unserem Zielort vorbeifuhr, mussten wir ihn kurz bitten, uns doch aussteigen zu lassen.
So konnte es nach einer diesmal etwas längeren Anfahrt endlich los gehen. Und der Start hatte es in sich. Etlichen Stufen folgte ein steiler Anstieg durch den Wald und entlang des Kletterparks, der schön im Wald liegt, hinauf zum Sender Langenberg. Der Turm ist ganze 301 Meter hoch und verbreitet das Signal des WDR. In der Nähe gibt es sogar noch einen zweiten Sendeturm, der aber nur etwas halb so hoch ist. Der Sender Langenberg funkt sogar bis nach Belgien und in die Niederlande und hat ein technische Reichweite bzw. Einzugsgebiet von knapp 10 Millionen Menschen. Echt beeindruckend.
Wie es immer so ist – nach Anstiegen folgen Abstiege und so führte uns der Weg über schöne Waldwege hinab in Tal, wo wir am Gesundheitsbad Nizzabad vorbeikommen und auch den mittlerweile wieder ruhigen Deilbach überqueren.
Über Weiden und Wiesen durchs Windrather Tal
Auf einmal ändert sich die Landschaft und aus dem herbstlichen Laubwald treten wir auf weite Wiesen- und Weidelandschaften. Gleichzeitig kommt auch die Sonne heraus und beglückt uns mit ihrer Anwesenheit. In diesem Momenten ist es manchmal unwirklich, dass wir nur einige Gehkilometer von Wuppertal entfernt sind – denn hier kann ich mir durchaus auch vorstellen im Urlaub zu sein.
Das Windrather Tal ist für seine vielen Biohöfe bekannt. Diese laden zum Entdecken ein – insbesondere mit Familien. Selbst bestellte Felder, Tiere, urige Höfe und nette Hofcafés und Hofläden bieten viel Abwechslung vor allem tolle Orte zum Verweilen. Die Hofcafés haben alle an unterschiedlichen Tagen offen. So kann der Schepershof vor allem Freitags und Samstags besucht werden und ist sehr zu empfehlen. Da wir aber Sonntags unterwegs sind, kehren wir heute im Hof zur Hellen ein und genießen bei gutem, aber kaltem Wetter unserer Rast. Ob mit Kakao, Glühwein oder Bier – das entscheidet hier jeder für sich.
Zurück in Wuppertal
Frisch gestärkt geht es dann weiter und wir passieren den Schepershof. Hinter dem Hofcafé geht es dann einem Feldweg folgend bergauf in Richtung Stadtgrenze von Wuppertal. Hier müssen wir leider ein Stück der Straße folgen, aber das ist schon kurze Zeit später überstanden und wir können endlich dem eingekreisten W folgen – das Zeichen für den Wanderweg “Rund um Wuppertal”. Dieser führt uns durch das Waldgebiet Rohleder immer näher zum Fernmeldeturm Wuppertal, der unter anderem auch das Radioprogramm von Radio Wuppertal verbreitet. Es ist unglaublich zufriedenstellen, als wir merken das wir dem Turm immer näher kommen. Am Turm angekommen schauen wir ungläubig zurück und sehen weit entfernt den Sender Langenberg. Das alles haben wir also heute geschafft.
Nun geht es durch den schönen Mirker Hain abwärts in Richtung Stadtgebiet. Durch die Kleingärten am Freibad Mirke (das hoffentlich bald ein Naturfreibad wird) werden wir dann urplötzlich wieder in einer betonierten und asphaltierten Umgebung vor der Hamburger Treppe “rausgeworfen”. Was ein Kontrast an Gerüchen, Geräuschen und visuellen Eindrücken. Ich muss da nicht lange überlegen, was ich lieber mag.
Dann geht es noch am Mirker Bahnhof vorbei (hier kann natürlich sehr gut zum Ende eingekehrt werden) und über Parallelstraßen zur Gathe zurück in die Innenstadt und zum Hauptbahnhof.
Fazit
Tolle Tour. Ich bin absoluter Fan davon, einfach mal den Bus oder die Bahn zu nehmen und aus dem Stadtgebiet herauszufahren und dann eigene Weg zurück “nach Hause” zu suchen. Hierbei finde ich besonders motivierend, dass mit dem Sender Langenberg und dem Fernmeldeturm Start und Ziel die ganze Zeit sichtbar sind. Auch toll ist, dass es im Windrather Tal viele Möglichkeiten zur Einkehr gibt – und das bei absolut tollem Ambiente.