14,5 Kilometer
3 Stunden und 59 Minuten
↗ 270 m ↘ 280 m
Anreise: Wuppertal Hbf – Oberbarmen Bf (Bahn) + 616/626 bis Beyenburg-Mitte
Rückreise: Lüttringhausen Bf – Wuppertal Hbf (S7)
Zusammenfassung der Wanderung
Ein neues Jahr. Und ein neues Projekt. Einmal rund um Wuppertal. Was mit rund 100 Kilometern recht lang erscheint, wirkt zerteilt in kleine “Wander-Appetithäppchen” schon schmackhafter. In insgesamt sechs Etappen wollen wir dieses Jahr Wuppertal umrunden und die Stadt von Norden, Osten, Süden und Westen betrachten. Die erste Etappe haben wir bereits im Februar bewältigt, als wir von Wülfrath-Aprath bis nach Dönberg gewandert sind. Die zweite Etappe führte uns dann im Mai von Dönberg über Herzkamp bis nach Nächstbreck-Ost, wo wir unterhalb von IKEA unsere Wanderung beendeten. Auf dem dritten Teil sind wir dann im August von Langerfeld über den Ehrenberg ins schöne Beyenburg gewandert. Nun stand die vierte Etappe an, auf der es von Beyenburg nach Lüttringhausen geht.
“Beyenburg ist ein an der Wupper gelegener Stadtteil im Osten von Wuppertal. Er gehört seit 1975 zum Stadtbezirk Langerfeld-Beyenburg und grenzt an den Wuppertaler Stadtteil Langerfeld sowie an die Städte Schwelm, Ennepetal, Radevormwald und Remscheid (Beyenburg).”
- Schwierigkeitsgrad: Mittel
- Typ: Streckenwanderung
- Highlights: Beyenburger Klosterkirche, Kapelle Maria im Schnee, Beyenburger Stausee, Beyenburger Höhe, Herbringhauser Talsperre
- Einkehrmöglichkeiten: Eiscafe Cortina
- Verpflegung: Rucksackverpflegung (Wasser und Snack)
- Kurzbeschreibung: Beginnend mit einem Rundweg durch die Beyenburger Altstadt, geht es danach entlang des Beyenburger Stausees und der Wupper, bevor wir die Höhen erklimmen und Spieckern und Frielinghausen erreichen. Wir queren die L411 (von historischer Bedeutung) und passieren die Ausläufer der Herbringhauser Talsperre. Kurz danach erreichen wir Lüttringhausen, von wo aus wir die S7 zurück nach Wuppertal nehmen können.
Komoot Wanderdetails
Beschreibung der Wanderung
Beyenburg – das Kleinod im Wuppertaler Osten war heute unser Startpunkt für die vierte Etappe des Rundweges um Wuppertal. Vom Startpunkt, der Bushaltestelle Beyenburg-Mitte, ging es für eine bunt gemischte Wandertruppe in Richtung Alt-Beyenburg. Zentrum und das Bild dominierend ist die katholische Klosterkirche Sankt Maria Magdalena. Die nach 12 Jahren Bauzeit 1497 fertiggestellte spätgotische Saalkirche liegt direkt am letzten Kloster der Kreuzherrenordens. Das Kreuzherrenkloster wurde hier schon 1298 nach einer Schenkung des Grafen von Berg errichtet und blickt somit auf eine lange Geschichte zurück. So wurde das Klostergebäude 1804 säkularisiert, in dessen Folge die Bibliothek verbrannt und große Gebäudeteile abgerissen wurden. Dennoch laden das Kloster und die angebundene Kirche zum Erkunden ein und bilden außerdem das Ende des westfälischen und den Beginn des rheinischen Jakobswegs, der über Köln nach Aachen führt.
Wir ließen die Kirche und das Kloster hinter uns und stiegen nach Alt-Beyenburg hinab. Zwischen hübschen Fachwerkhäusern hindurch, überquerten wir die Wupper bei der Beyenburger Furt und erreichten die am 11. September 2009 eingeweihte Kapelle Maria im Schnee. Die beliebte Andachtsstätte ist auf ein “Wunder” zurückzuführen. Anderthalb Jahre zuvor, im Februar 2008 entdeckte ein Beyenburg auf seinen geschossenen Fotos im Schnee ein Kreis mit einem Kreuz, welches mit Unterstützung des örtlichen Pfarrers zum Bau der kleinen Kapelle führte. Ein wirkliches Schmuckstück, welches eine wahre Cinderella-Story hinter sich hat, worauf auch der Spruch auf der Wand der Kapelle aufmerksam macht: “Stall und Waschhaus war ich, Kapelle bin ich. Wanderer grüß ich, Segen wünsch ich”.
Entlang der Wupper ging es nun weiter und während zuvor noch die kirchlichen Gebäude sowie die Informationsvermittlung die Gruppe zum Stillstand zwang, war es nun der pittoreske Blick auf Alt-Beyenburg und die über ihr thronende Klosterkirche mit ihrer Spiegelung im Beyenburger Stausee.
Der Beyenburger Stausee hat die Form eines auf den Kopf gedrehten L, dessen kurze Seite wir nun zuerst entlang schritten, bevor nach der Unterquerung der ehemaligen Eisenbahnbrücke die mit 1.100 Metern längere Teil folgte. Der Beyenburger Stausee beruht auf dem Ausgleichsweiher Beyenburg. Dieser wurde 1900 errichtet und diente bis zur Fertigstellung des Beyenburger Stausees im Jahr 1953 dem Hochwasserschutz. Diese Funktion wurde anschließend weiter übernommen, ist aber mit der Fertigstellung der Wuppertalsperre (1987) weitestgehend obsolet. Heute wird der Stausee vor allem von Anglern und Freizeitsportlern genutzt. Um vor allem das Rudern und Kanu fahren weiter zu ermöglichen, muss der See immer wieder ausgebaggert und von Algen befreit werden. Die Ausbaggerung ist notwendig, da die Wupper pro Jahr 5.000 m³ Sedimente mit sich führt und ohne Gegenmaßnahmen zur Verlandung des Sees führen würden. Das Ende des Stausee markiert die seit September 2016 blau erleuchtende Brücke Remlingrade.
Angler in der morgendlichen Ruhe auf dem Stausee Blaue Brücke Remlingrade Wichtige Erläuterungen auf der Karte Herbststimmung am Stausee
So konnten wir sicheren Fußes den See bzw. die Wupper überqueren. Nun ging es ein Stück oberhalb der Wupper entlang, bis wir den größten Anteil der Höhenmeter der heutigen Etappe in Anspruch nahmen. Es ging von der Wupper ca. 100 Metern auf die auf durchschnitt 300 Metern liegende Beyenburger Hochfläche. Mit jedem Schritt wurde es wärmer, was zum einen am durchaus sportlichen Aufstieg, zum anderen auch an der wärmenden Sonne lag.
Die Morgensonne lockt Mühsamer Aufstieg Windrad am Waldesrand Kurz vor dem Durchbruch ins Sonnenlicht
Die Beyenburger Hochfläche ist heute vor allem von den kleinen Hof- und Ortschaften sowie den nur von vereinzelten Waldinseln unterbrochen landwirtschaftlichen Nutzflächen geprägt. Über Spieckern und weitere kleine Hofschaftem ging es durch Wald und Wiesen nach Frielinghausen, wo wir im Anschluss die L411 zwischen Lennep und Beyenburg überquerten.
Snooker zieht voran Herbstliche Stimmung und Farben Jakobsmuschel an Zaunpfosten
Die L411 wurde von den Preußen gebaut und als “Chausee” bezeichnet. So wurden damals Fernstraßen mit fester Straßendecke genannt. Aber auch schon im Mittelalter hatte diese Strecke wichtige Bedeutung für Reisende, Händler und Armeen und war eine wichtiger Verkehrsader zwischen Köln und Dortmund. Neben dem Pilgerweg und der Eisenbahn in Beyenburg war dies somit ein weiterer wichtiger Verkehrsweg, der Beyenburg eine wichtige Bedeutung zukommen und gar nicht mehr so beschaulich wirken.
Wir ließen die L411 hinter und und erreichten bald die Ausläufer der Herbringhauser Talsperre. Die 1903 in Betrieb genommene Talsperre sorgt im Verbund mit der 30 Kilometer entfernten Kierspe Talsperre für die Trinkwasserversorgung. Unter den großen Stromleitungen des Übertragungsnetzes ging es nun entlang der Lüttringhauser Stadtgrenze, bis wir bei Dirostahl den Wanderweg Rund um Wuppertal verließen und die 200 Meter bis zum S-Bahnhof Lüttringhausen zurücklegten. Von hier geht es dann sehr entspannt zurück in Richtung Wuppertal.
Wolkenspiel über den Stromleitungen
Auf der nächsten Etappe geht es dann auf der fünften Etappe von Lüttringhause nach Sudberg.
Klingt nach einer super Tour. Tolle Beschreibung und Bilder!
[…] Etappe 4: Beyenburg – Lüttringhausen […]